Die Ausgangslage war klar. Der AC brauchte im letzten Auswärtskampf beim Chemnitzer AC 3 Punkte, während zeitgleich Konkurrent BW Schwedt gegen den großen Meisterschaftsfavoriten Obrigheim 3 Punkte abgeben musste. Die Voraussetzungen verschlechterten sich bereits am Freitag merklich, als Europameister Max Lang mit einem dicken und entzündeten Knie aufwachte. Allerdings brachte ihn sein Arzt soweit wieder hin, dass er sich vorbildhaft in den Dienst seines Teams stellen und heben konnte, allerdings nicht mit voller Leistung. Aber seine 6 gültigen Versuche und die damit erreichten 150 Punkte sollten sich als immens wichtig erweisen. Das Reißen lief soweit nach Plan und der AC konnte sich mit 9kg Vorsprung den ersten Punkt sichern. Auch Obrigheim beherrschte seinen Gegner deutlich und gewann das Reißen. Dann der nächste Schreck. Der Bulgare Hristo Hristov verletzte sich beim Reißen am Oberschenkel. Ob er richtig stoßen konnte, zeigte sich erst bei Aufwärmen. So entwickelte sich ein extrem spannender Verlauf, bei dem Chemnitz immer leicht in Führung lag. Nachdem Nina Schroth mit einer bärenstarken Leistung von 223kg die Norm für die EM geschafft hatte, ging es in die entscheidenden letzten Versuche. Hristov hatte inzwischen Bereitschaft zum Stoßen signalisiert und schaffte im ersten Versuch 190kg, seine weiteren Versuche klappten aufgrund des lädierten Oberschenkels nicht mehr. Inzwischen lag auch das Endergebnis aus Schwedt vor. 3:0 für Obrigheim. Jetzt lag es in eigener Hand. Die Situation steigerte sich soweit, dass Chemnitz mit seinen beiden starken Nationalhebern Friedrich und Pertel vor dem letzten Versuch mit 3 Punkten in Front lagen. Nun lag es an dem starken Enzo Kuworge, der bereits mit 183kg im Reißen eine neue Bestleistung aufgestellt hatte. Es folgte die erwartete 4kg Steigerung von 225kg im zweiten Versuch auf die notwendigen 229kg. Mit großer Kampfkraft und unter dem Jubel aller Mutterstadter kämpfte er die Last nach oben und sicherte den Einzug ins Finale, mit dem vor der Saison keiner rechnen konnte. Caro Wüst, Janina Baal und Daniel Siegel trugen mit ihren guten Leistungen zu diesem mannschaftlich geschlossenen Erfolg bei.

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